Dies ist eine Tusche-Zeichnung der Situation so um 1730. Dies kann man so genau sagen, weil die von hier aus rechte Seite des Kanals noch nicht bebaut ist. Unser Haus ist unschwer an dem runden "holländischen" Giebel zu erkennen. Auch die Fenster stimmen: Unten vier, oben zwei und ganz oben eines. Das rechts längs daneben stehende Haus gibt es nicht mehr. Auf dem folgenden Foto ist es allerdings noch zu sehen: 

Unser Haus hatte damals noch die kleinen mundgeblasenen "Butzenscheiben" und die beiden rechten sowie das seitliche Fenster haben noch die gleiche Größe wie die Wohnzimmerfenster. Die "Upkamer" war also noch nicht eingebaut.

Auf einem späteren Foto sind die rechten beiden Fenster aber schon verkleinert. 

 

 

 

 

Hier nun die Signatur einer Karte von 1779: "Riß von dem Kirchspiel Timmel und deren sämtlichen Häusern nebst einem Verzeichniß der jetzigen Bewohner. - Wobei auch die angrenzenden Aecker nebst Wege und Tiefe sind angeführt worden." (Westgroßefehn gehört zum "Kirchspiel" Timmel)

Unser Haus ist durch seine Lage eindeutig zu identifizieren: Von der Mühle aus gesehen liegt es rechts vor der Biegung des Kanals, als Nummer 10. Der damalige Bewohner hieß David Berens. Wie komme ich nun auf ein älteres  Baujahr des Hauses? Ganz einfach - Die von der Mühle aus  gesehene linke Seite des Kanals ist in dieser  Zeichnung voll bebaut.  Anders die eingangs gezeigte Tuschezeichnung: Die gegenüberliegende Seite des Kanals ist nicht bebaut! Der Kanal war damals nämlich viel breiter, so dass sich Schiffe unter Segel begegnen konnten. (Anmerkung: Die Karte wurde nicht in der heute üblichen "Nord-Süd" Richtung gezeichnet, sonder "Süd-Nord").